Akupressur

Begründer:

Aku­pres­sur ist ein jahr­tau­sen­de­al­tes, chi­ne­si­sches Heil­ver­fah­ren, das als Urform aller Punkt­be­hand­lun­gen (Aku­punk­tur, Reflex­zo­nen­the­ra­pien) gilt.

Ausführung:

Mit den Fin­ger­kup­pen von Dau­men, Zei­ge­fin­gern oder Mit­tel­fin­gern wer­den bestimm­te Kör­per­punk­te sekun­den­lang gedrückt oder kreis­för­mig im Uhr­zei­ger­sinn mas­siert. Bei bestimm­ten Beschwer­den gibt es auch Schie­be­be­we­gun­gen mit Dau­men und Zei­ge­fin­ger oder mit bei­den Dau­men. Bei Punk­ten mit klei­ner Haut­ober­flä­che, zum Bei­spiel am Nagel­bett, kann ein Aku­pres­sur­stäb­chen aus Aka­zi­en­holz oder Kup­fer ein­ge­setzt wer­den. Punk­te, die spie­gel­bild­lich auf der rech­ten und lin­ken Kör­per­sei­te lie­gen, wer­den in der Regel gleich­zei­tig mit bei­den Hän­den behan­delt. Punk­te auf der Sym­me­trie­ach­se des Kör­pers wer­den ein­zeln akupressiert.

Die Inten­si­tät des Dru­ckes rich­tet sich nach dem Emp­fin­den des Pati­en­ten — er muß ein Wohl­ge­fühl ver­spü­ren. Gut erreich­ba­re Punk­te kön­nen selbst behan­delt wer­den, Punk­te an Nacken, Rücken oder Füßen soll­ten von einem Part­ner oder The­ra­peu­ten behan­delt werden.

Aku­pres­sur kann Schmer­zen ver­schie­de­ner Art lin­dern, Anspan­nun­gen und Ver­span­nun­gen lösen, beru­hi­gen und akti­vie­ren — je nach­dem, wel­cher Aku­pres­sur­punkt behan­delt wird. Am wirk­sams­ten ist Aku­pres­sur in ent­spann­ter Atmo­sphä­re ohne Zeitdruck.

Wirkungsweise:

Chi­ne­si­sche Heil­ver­fah­ren gehen davon aus, daß der mensch­li­che Kör­per von Ener­gie­strö­men (= Chi oder Qi) durch­flos­sen wird. Die Ener­gie bewegt sich auf unsicht­ba­ren Bah­nen (Meri­dia­nen). Es gibt zwölf Haupt­me­ri­dia­ne und acht Neben­me­ri­dia­ne, die sich bis in kleins­te Bah­nen ver­zwei­gen. Fließt die Ener­gie gleich­mä­ßig durch den Kör­per und ergän­zen sich die Ener­gie­strö­me har­mo­nisch, fühlt sich der Mensch wohl. Ent­steht jedoch eine Blo­cka­de, die einen Ener­gie­stau her­vor­ruft oder das Gleich­ge­wicht stört, ist das Wohl­be­fin­den gestört.

Ent­lang der Meri­dia­ne lie­gen die ein­zel­nen Punk­te, die durch Aku­pres­sur und Aku­punk­tur sti­mu­liert wer­den kön­nen. Dabei hat jeder Punkt sei­ne ganz spe­zi­el­le Funk­ti­on. Bei einem Ener­gie­stau tritt ein Unwohl­sein (Schmer­zen, Ver­span­nung, Ner­vo­si­tät usw.) auf. Durch Druck oder Mas­sa­ge des ent­spre­chen­den Punk­tes kann der Stau auf­ge­löst wer­den und die Ener­gie wie­der frei fließen.

Ach­tung: Tre­ten häu­fi­ger Beschwer­den auf, die zwar mit Aku­pres­sur ver­schwin­den, jedoch nach kur­zer Zeit wie­der­keh­ren, liegt even­tu­ell ein orga­ni­sches Lei­den vor. Aku­pres­sur kann eine not­wen­di­ge medi­zi­ni­sche Behand­lung nicht erset­zen. Des­halb muß unbe­dingt ein Arzt befragt werden.

Status:

Aku­pres­sur wird von vie­len Men­schen unbe­wußt ange­wandt, indem sie sich an eine schmer­zen­de Stel­le grei­fen und die­se mas­sie­ren. Meist tritt dadurch schon eine Lin­de­rung ein. Aku­press­urkun­di­ge sehen in die­sem Heil­ver­fah­ren ein wert­vol­les Mit­tel, erklär­ba­re Schmer­zen wie zum Bei­spiel →Streß­kopf­schmer­zen, Rücken­schmer­zen und ande­re All­tags­be­schwer­den schnell zu besei­ti­gen. Auch Medi­zi­ner und Heil­prak­ti­ker set­zen Aku­pres­sur ein.

Da die Heil­kraft der Aku­pres­sur jedoch noch nicht voll­kom­men medi­zi­nisch erforscht und erklär­bar ist, wird sie von der Schul­me­di­zin als Heil­ver­fah­ren nur bedingt anerkannt.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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