Zwiebellauch

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Zwie­bel­lauch, Alli­um Cepa, L. [Dodon. Pempt. Ic. 687] mit unten bau­chig­tem, lan­gem Blu­men­schaf­te und rund­lich­ten Blät­tern; ein häu­fig gebaue­tes Kraut mit zwei­jäh­ri­ger Wur­zel unbe­kann­ten Vaterlandes.

Die Wur­zel­knol­len (Zwie­bel, Rad. Cepae) ist nach zwei Varie­tä­ten ent­we­der rund­lich zusam­men­ge­drückt, äus­ser­lich roth und klei­ner, inwen­dig aus dicken, flei­schich­ten, hell­röth­li­chen Häu­ten zusam­men­ge­setzt, oder blos rund­lich, äus­ser­lich weiß, aus ganz wei­ßen, dicken Häu­ten zusam­men­ge­setzt, auch grö­ßer und süßer. Bei­de, oft ohne Unter­schied gebrau­che Zwie­bel­ar­ten sind mit einer im August all­mäh­lich dick­li­cher gewor­de­nen Milch ange­füllt, von bei­ßend, süß­lich­tem Geschma­cke, und star­kem, eig­nem, etwas knob­lauch­ar­ti­gem Geru­che und beim Zer­schnei­den die Thrä­nen her­vor­lo­cken­dem Duns­te. Beim Trock­nen ver­liert sie 7/​8 ihres Gewichts und fast alle ihre flüch­ti­gen Thei­le. Frisch auf die Haut gelegt, besitzt sie roth­ma­chen­de Eigen­schaf­ten. Ihr fri­scher Saft, den man auch bei eini­gen Taub­hö­rig­kei­ten mit Nut­zen in die Ohren getröp­felt hat, bringt den Blut­lauf in Bewe­gung und ist als harn­trei­ben­des und anti­s­kor­bu­ti­sches Mit­tel mit Nut­zen ein­ge­nom­men wor­den. Ers­te­re Tugend haben sie auch als Brei­um­schlag auf­ge­legt zuwei­len geäus­sert. Ihre erhit­zen­de und zugleich schlei­mi­ge Eigen­schaft ist ver­muth­lich Ursa­che, daß sie unter glü­hen­der Asche erweicht (gebra­ten) und so als Brei auf indo­len­te Geschwüls­te mit zögern­der Ent­zün­dung gelegt, einen nicht gerin­gen Ruhm als Eite­rung beför­dern­des Mit­tel erlangt haben, wozu die Wär­me des Umschlags das Ihri­ge bei­tra­gen mag. Ob sie auf kah­le Haut­stel­len frisch ein­ge­rie­ben, den Haar­wuchs beför­de­re, ist sehr zweifelhaft.

Gekocht wird weit mil­der, und dann süßer; sie erzeugt aber viel Blähungen.