Zwergbocksdorn

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Zwerg­bocks­dorn, Astra­g­alus exsca­pus, L. [Zorn, pl. med. tab. 551] stamm­los, mit wol­li­gen Scho­ten, in zott­haa­ri­gen Blät­tern; ein viel­steng­lich­ter, nie­der­lie­gen­der Strauch auf stei­nich­ten Hügeln und fel­sich­ten Ber­gen in Thü­rin­gen, bei Nord­hau­fen, um Wet­tin, Frank­furt an der Oder, u.s.w. mit gel­ber Blüthe.

Die fast von glei­cher Dicke meh­re­re Fuß lang in die Erde stei­gen­de, runz­lich­te, äus­ser­lich brau­ne, inwen­dig wei­ße, in Län­gen­fa­sern theil­ba­re Wur­zel (Rad. Astra­ga­li exsca­pi) ist geruch­los, und von bit­ter­li­chem, etwas adstrin­gi­ren­dem Geschma­cke, der aber im Auf­gus­se dem der Süß­holz­wur­zel nahe kömmt. Von ihr hat man das Dekokt (eine hal­be Unze Pul­ver in 15 Unzen Was­ser bis zu 12 Unzen ein­ge­kocht) täg­lich früh und abends getrun­ke­ne gegen schwe­re Zufäl­le mit Glück brau­chen las­sen, die man für vene­risch Per­so­nen doch alle­samt vom Mis­brau-che des Queck­sil­bers aller Wahr­schein­lich­keit nach her­rühr­ten. In kei­nem Fal­le war es zuver­läs­sig, daß kein Queck­sil­ber gebraucht wor­den war. Die­se Dekokt kann also blos andern Trän­ken die­ser Art an die Sei­te gesetzt, und ihnen kaum vor­ge­zo­gen wer­de, als etwa wegen des weni­ger unan­ge­neh­men Geschmacks.