Wurzelsumach

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wur­zel­su­mach, Rhus radi­cans, L. [Ker­ner, ök. Gew. tab. 363] mit Blät­tern aus drei klei­nern, gestiel­ten, eirun­den, nack­ten, glatt­ran­di­gen Blätt­chen zusam­men­ge­setzt, wur­zel­schla­gen­dem Sten­gel und Blü-then mit ganz getrenn­ten Geschlech­tern; ein sich um and­re Kör­per her­um­schlin­gen­der strauch­ar­ti­ger Baum, in Nord­ame­ri­ka ein­hei­misch, wel­cher in un-sern Gär­ten im Heu­mo­na­te gelb­licht grü­ne Blu­men trägt.

Die ganz glat­ten, am Ran­de oft roth­ge­färb­ten Blät­ter (Fol. Rhois radi­can­tis) hat man als ein vor­züg­li­ches Mit­tel bei Läh­mung der untern Glied­ma­sen gerühmt, indeß And­re die­se Tugend leug­nen; eher schei­nen sie in der Freß­flech­te (und der Gesichts­ro­se?) Diens­te zu leis­ten. Wenn auch eini­ge die­ser Eigen­schaf­ten nicht gegrün­det seyn soll­ten, so ist doch so viel gewiß, daß die­ser Baum äus­serst wirk­sa­me (nach dem gemei­nen Aus­dru­cke, gif­ti­ge) Kräf­te ent­hält, indem schon sei­ne Aus­düns­tun­gen bei hei­ßen Som­mer­ta­gen, auch die unbe­hut­sa­me Betas­tung sei­ner Thei­le, am meis­ten aber der aus sei­ner ange­schnit­te­nen Rin­de her­aus­drin­gen­de braun­gel­be Saft schon durch blo­se Berüh­rung bei vie­len, obgleich nicht allen, Men­schen schwar­ze, ent­zün­de­te Blat­tern mit Jücken und Geschwulst zu erzeu­gen pflegt, Uebel, die sich bald über den gan­zen Kör­per ver­brei­ten, wo dann nach vie­len Schmer­zen, Ver­ei­te­rung der Bla­sen und Abschä­lung der Haut all­mäh­lich die Bes­se­rung zurück kehrt. Dieß ver­räth gro­ße Arz­nei­kräf­te, wel­che frei­lich noch im Dun­keln lie­gen. Gegen die all­zu hef­ti­gen Zufäl­le mag wohl der Schwarz­hol­der ein Gegen­gift abge­ben. Sei­ne Arz­nei­kraft scheint mit der des Fir­niß­su­mach und des Gift­su­mach (Rhus toxi­coden­dron) ziem­lich übereinzukommen.

Sei­ne Zwei­ge und Blät­ter wer­den zur feu­er­gel­ben und schwar­zen Fär­bung der Tücher vor­züg­lich brauch­bar befunden.