Weißwegerich

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Weiß­we­ge­rich, Plant­ago media, L. [Flor. dan. tab. 581] mit ovall­an­zet­för­mi­gen, fein­haa­ri­gen Blät­tern, zylin­dri­scher Blu­men­äh­re, und run­dem Blu­men­schaf­te; ein etwa schuh­ho­hes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel auf dür­ren, tho­nich­ten Vieh­wei­den, wel­ches im Mai mit pur­pur­ro­then Staub­fä­den blüht.

Die etwas dicke, unten gleich­sam abge­stutz­te Wur­zel ist nebst den auf der Erde aus­ge­brei­te­ten, weiß­wol­li­gen fünfrib­bi­gen Blät­tern (Rad. Fol. Quin­que­ner­viae, Plan­ta­gi­nis mediae) zu glei­chen Absich­ten als der Breit- und Spitz­we­ge­rich ange­wen­det, und als Haus­mit­tel gegen Wech­sel­fie­ber ihnen oft noch vor­ge­zo­gen wor­den, wozu man die fri­schen Wur­zeln und Blät­ter zer­stampft, mit kochen­dem Was­ser zwölf Stun­den infun­dirt und mit zehn Trop­fen Vitriol­geist ver­mischt (jede Gabe eine Stun­de der Ein­tritt des Fros­tes getrun­ken), anwen­de­te. Auch neue­re Erfah­run­gen bestä­ti­gen die­se Wir­kung selbst ohne Zusatz der Vitri­ol­säu­re, aber nur bei eini­gen Frühlingswechselfiebern.