Wanze

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wan­ze, Cim­ex lec­tu­la­ri­us, L. Die­ses nur all­zu bekann­te unge­flü­gel­te, hef­tig stin­ken­de Insekt, wel­ches in der Nähe der Men­schen am liebs­ten in den dun­kels­ten, der frei­en Luft am wenigs­ten aus­ge­setz­ten Woh­nun­gen in Rit­zen der Wän­de, Bett­stel­len und and­rer höl­zer­nen Gerä­the nis­tet, dem Men­schen des Nachts das Blut unter vie­len Schmer­zen aus­saugt, und vom Koh­len­damp­fe, dem Damp­fe des ange­zün­de­ten Ter­ben­thin­öls, und der Som­mer­beiß­bee­re, so wie von dem fri­schen Krau­te des Was­ser­fen­chel­peer­saats, der Feld­mün­ze, der Hun­de­seig­kres­se, des Robert­storch­schna­bels, des Myrt­en­ga­gels, des Sump­s­porsts, des Stink­wan­zen­krauts, des Hanfs, des Attich­hol­ders, der Zahn­blei­wurzel, des Sumpf­schwer­tels, auch von Flie-gen­blät­ter­schwamm, den Bee­ren der Schnee­ball­schwel­ke, dem Tabaks­öle, und der ver­dünn­ten Vitri­ol­säu­re get­ödet, und von der Keh­richt­wan­ze (Cim­ex per­so­na­tus) und der unter Stei­nen woh­nen­den Wald­amei­se (For­mi­ca rubra) gefres­sen wird – ist in ältern Zei­ten als ein (ekel­haf­tes) harn­trei­ben­des Mit­tel, auch wohl (unver­nünf­ti­ger­wei­se) zur Abtrei­bung der Nach­ge­burt und gegen vier­tä­gi­ge Fie­ber gebraucht wor­den. Mit dem Gestän­ke der zer­quetsch­ten Wan­zen hat man zuwei­len hys­te­ri­sche Ohn­mäch­ti­ge wie­der zu sich gebracht.