Wallwurzbeinwell

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wall­wurz­bein­well, Sym­phy­tum offi­ci­na­le, L. [Zorn, pl. med. tab. 137] mit ovall­an­zet­för­mi­gen, am Sten­gel her­ab­lau­fen­den Blät­tern, ein über zwei Schuh hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel auf schat­ti­gen Däm­men an Was­ser­grä­ben und Bächen in fet­ten Boden, wo es, vor­züg­lich im July, pur­pur­roth oder weiß blüht.

Die gro­ße, ästi­ge, äus­ser­lich schwärz­lich­te, inner­lich wei­ße Wur­zel (Rad. Sym­phyti, Con­so­li­dae ma-jor­is) ist von süß­licht schlei­mi­gem Geschma­cke und ohne Geruch. Bei nicht all­zu star­ker Wär­me getrock­net, und nicht all­zu lang auf­be­wahrt ist sie reich­hal­ti­ger an Schleimt­hei­len als selbst die Wur­zel des Ei-bischalthee, so daß vier Unzen in Was­ser gekocht, drei Unzen eines star­ken, zähen Schlei­mes lie­fern, wel­cher unter dem Kochen dun­kel­roth wird (unge­ach­tet die inne­re Sub­stanz der Wur­zel weiß ist), übri­gens aber einen etwas aro­ma­ti­schen, nicht ange­neh­men Geruch und einen bit­ter­li­chen Geschmack besitzt, auch viel adstrin­gi­ren­de Thei­le mit Eisen­vi­tri­ol zeigt. Ihre geprie­se­nen Kräf­te im Blut­spei­en, Geschwü­ren der Harn­we­ge, und Durch­lauf sind daher gar nicht unwahr­schein­lich. Aeus­se­re, rei­ne Wun­den pflegt man mit dem Schlei­me zu ver­bin­den, und will guten Erfolg davon gese­hen haben.

Auch das Kraut und die Blu­men sind voll von die­sem Schlei­me; sie wer­den aber sel­ten zu obi­gen Absich­ten gebraucht.