Waldskorzonere

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wald­s­kor­zon­e­re, Scor­zo­ne­ra humi­lis, L. [Zorn, pl. med. tab. 296] mit breit­lan­zet­för­mi­gen, rib­bi­gen, plat­ten Blät­tern und fast blatt­lo­sem, ein­blüt­hi­gem Sten­gel; ein etwa fuß­ho­hes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel auf son­nich­ten Wie­sen im käl­tern Euro­pa, wel­ches im August gelb blüht.

Die gro­ße, hol­zi­ge, gerin­gel­te, milchen­de Wur­zel (Rad. Scor­zo­no­rae, humi­lis) hat einen bit­tern Geschmack und wird für arz­nei­li­cher geach­tet als die mil­de, mehr gemüß­ar­ti­ge Gar­ten­skor­zon­e­re, wel­che oft an die Stel­le jener gesetzt wird. Man hat den Absud in Hypo­chon­drie und Eng­brüs­tig­keit gebraucht, viel­deu­ti­ge und oft so hef­ti­ge Krank­hei­ten, daß jene Wur­zel sie wohl schwer­lich besie­gen möch­te. Eben so unglaub­lich ist es, daß sie in bös­ar­ti­gen Fie­bern, Pocken und Masern, Schwin­del und Kopf­weh, oder wohl gar gegen Schlan­gen­biß dien­lich seyn könne.