Waldsalbeigamander

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wald­sal­bei­ga­man­der, Teu­cri­um Scor­odo­nia, L. [Flor. dan. tab. 485] mit herz­för­mi­gen, säge­ar­tig gezahn­ten, gestiel­ten Blät­tern, auf­rech­tem Sten­gel, und an einer Sei­te her­ab­ste­hen­den Blu­men­trau­ben; ein etwa zwei Schuh hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel auf san­di­gem Boden in wal­dich­ten Gebür­gen, wel­ches im Juny wei­ße Blu­men mit pur­pur­far­bi­gen Staub­fä­den zeigt.

Das Kraut mit sei­nen dun­kel­grü­nen, fein­haa­ri­gen, runz­lich­ten, denen der Sal­bei, oder viel­mehr der Brenn­nes­sel an Gestalt ähn­li­chen Blät­tern (Hb. Sal­viae syl­vestris, Scor­odo­niae, Scoro­do­ti­dis, Scor-dii sal­viae folio) hat einen bit­tern Geschmack und einen aro­ma­ti­schen, etwas knob­lauch­ar­ti­gen Geruch, der aber weni­ger unan­ge­nehm als der des Skor­dien­ga-man­ders ist, an des­sen Stel­le man es zu glei­chen Be-hufen, nur in stär­ke­rer Gabe gebraucht hat. Man hat sie inner­lich als ein Harn und Schweiß trei­ben­des Mit­tel, man sagt, gegen vene­ri­sche Krank­hei­ten, Was­ser­sucht, Ter­tian­fie­ber, bös­ar­ti­ge Geschwü­re, auch gegen Ein­ge­wei­de­wür­mer ver­ord­net, und sie äus­ser­lich auf bran­di­ge Stel­len gelegt. In neu­ern Zei­ten hat man kei­ne bestimm­tern Erfah­run­gen darüber.