Süß-Fencheldill

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Süß-Fen­chel­d­ill, Anet­hum Foe­ni­cu­lum, dul­ce, L. [Kör­ner ökon. Gew. tab. 515] mit dop­pelt zusam­men­ge­setz­ten Blät­tern, län­gern Blätt­chen und län­gern Samen, ein in Ita­li­en und Sizi­li­en gebaue­tes Som­mer­ge­wächs, wel­ches weni­ger hoch wächst, als der gemei­ne Fen­chel­d­ill, und dün­ne­re Sten­gel und klei­ne­re Blät­ter hat. Er scheint mehr als Spiel­art zu seyn.

Der Samen (Sem. Foe­ni­cu­li dul­cis) ist län­ger, schmä­ler, nicht so glatt als der gemei­ne Fen­chel, gewöhn­lich krumm gebo­gen, von weiß­lichter oder blaß­gel­ber Far­be, von ungleich süßerm, anis­ähn­li­chem Geschma­cke und weit ange­neh­merm, stär­kerm Ge-schma­cke. Er gie­bt in der wäs­se­ri­gen Destil­la­ti­on 1/​48 bis 1/​38 sei­nes Gewichts an äthe­ri­schem Oele (Ol. dest. foe­ni­cu­li dul­cis) wel­ches weiß und mild, aber von weit ange­neh­merm, anis­ähn­li­chem Geru­che und süßerm Geschma­cke ist, als das gemei­ne Fen-chel­öl, und in der Käl­te so weiß gerinnt, daß es einem Thier­fet­te gleicht.

Samen und Oel, lez­te­res zu 2 bis 12 Trop­fen, hat man bei schlei­mi­ger Eng­brüs­tig­keit, und in schlei­mi­ger Blä­hungs­ko­lik zuwei­len gebraucht.