Stahl

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Stahl (Cha­lybs). Wegen der grö­ßern Schätz­bar­keit des Stahls vor dem Eisen zu tech­ni­schem Gebrau­che, wähn­ten auch die Aerz­te, ers­te­rer sei vor­züg­li­cher zur Arz­nei als lez­te­rer. Denkt man sich unter dem Stah­le das reins­te Eisen, so ist die­ser Wahn ver­zeih­lich, ob er gleich auch da wegen sei­ner Här­te bei wei­tem schwe­rer zu pül­vern ist, und wenn der Rost oder der Mohr ver­langt wird, schwe­rer sich in unvoll­kom­me­nen und voll­kom­me­nen Kalk ver­wan­deln läßt; der weit grö­ßern Theu­rung die­ses Kunst­pro­dukts nicht ein­mahl zu geden­ken. Da es aber mit sei­ner Rei­nig-keit eine sehr mis­li­che Sache ist, indem meh­re­re Sor­ten Stahl aus Eisen mit Arse­nik geschmol­zen, ent­ste­hen, so darf kein Apo­the­ker das Wort Stahl in arz­nei­li­chen Ver­ord­nun­gen im eigent­li­chen Sin­ne ver­ste­hen, son­dern muß zu allen Prä­pa­ra­ten, die die­sen Nah­men füh­ren, nichts anders, als rei­nes Eisen neh­men, kei­nen Stahl.