Specklilgenzäunling

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Speck­lil­gen­zäun­ling, Loni­ce­ra Peri­cly­menum, L. [Zorn, pl. med. tab. 243] mit ova­len, dach­zie­gel­för-mig über­ein­an­der lie­gen­den Blu­men­köp­fen an den Spit­zen der Zwei­ge, rachen­för­mi­gen Blu­men und abge­son­der­ten, abfal­len­den Blät­tern, ein klet­tern­der Strauch in Wäl­dern und Zäu­nen, wel­cher im Brach­mo­na­te röth­lich und gelb­lich blüht.

In ältern Zei­ten hat man die übel­rie­chen­de, und sal­zig, scharf und zusam­men­zie­hend schme­cken­de Rin­de (Cort. Caprif­o­lii) im Absu­de für dien­lich in der Luftseu­che, und in der flie­gen­den Gicht als ein Schweiß trei­ben­des Mit­tel geach­tet, die wan­zen­ähn­lich rie­chen­den und etwas adstrin­gi­rend schme­cken­den Blät­ter (Fol. Caprif­o­lii) äus­ser­lich als Gur­gel­was­ser in Mund­ge­schwü­ren, im aus­ge­preß­ten Saf­te, oder frisch zer­quetscht auf­fres­sen­de Geschwü­re, und zur Ver­trei­bung der Som­mer­fle­cke, inner­lich aber als Dekokt als ein hef­tig Urin trei­ben­des Mit­tel. Das von den wohl­rie­chen­den Blu­men destil­lir­te Was­ser soll­te eine herz­stär­ken­de, und die wid­rig schme­cken­den Bee­ren eine harn­trei­ben­de Kraft besit­zen. Dieß sind aber alles unver­bürg­te Dinge.