Schuppenstreubelwurzel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schup­pen­streu­bel­wur­zel, Lath­raea Squa­ma­ria, L. [Flor. dan. tab. 136] mit ganz ein­fa­chem (flei­schi­gem) Sten­gel, und nie­der­hän­gen­den (flei­schi­gen) Blu­men­kro­nen, deren unte­re Lip­pe drei­spal­tig ist, ein Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel in den dickes­ten Wäl­dern am Fuße der Bäu­me, wel­ches an sei­nem fuß­ho­hen, klei­nen Fin­gers dicken, saf­ti­gen Sten­gel blos anlie­gen­de, eirun­de Schup­pen statt der Blät­ter hat, und im März und Aprill roth und wei­ße Blüm­chen trägt.

Die mar­ki­ge, wei­ße, aus gezäh­nel­ten Schup­pen zusam­men­ge­setz­te Wur­zel (Rad. Squa­ma­riae, Squamma­riae, Den­ta­riae majo­ris, Anbla­ti) hat frisch einen wäs­se­ri­gen, etwas herb­bit­ter­li­chen Geschmack, und ist in ältern Zei­ten leicht­gläu­bi­ger Wei­se als Pul­ver bei Darm­brü­chen, inner­li­chen Geschwü­ren, Mut­ter­be­schwer­den, Koli­ken, und soge­nann­ten Flüs­sen inner­lich ein­ge­nom­men wor­den, so wie das destil­lir­te Was­ser eben­falls in Flüs­sen (?) und gegen Fall­sucht; eine Inkon­se­quenz, die uns völ­lig in Unwis­sen­heit über die Arz­nei­kräf­te die­ses Gewäch­ses läßt.