Schlingbaumschwelke

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schling­baum­schwel­ke, Vibar­num Lanta­na, L. [Jac­quin, flor. Aus­tr.IV. tab. 341] mit herz­för­mi­gen säge­ar­tig gezahn­ten, star­krib­bi­gen, unten wol­li­gen Blät­tern, ein baum­ar­ti­ger Strauch auf unge­bau­ten, berg-ich­ten, trock­nen, har­ten, tho­nich­ten Stel­len unter an-derm Gebü­sche, wo er im Mai und Juny wei­ße, wohl­rie­chen­de Blu­men trägt. Die Alten bedien­ten sich, größ­tent­heils als Haus­mit­tel, der adstrin­gi­rend schme­cken­den Blät­ter (Fol. Vib­ur­ni) in Gur­gel­was­sern bei schlaf­fem Zahn­fleische und geschwol­le­nem Hal­se. Das aus den Zwei­gen destil­lir­te Augen­was­ser mag wohl nicht viel Kräf­te beses­sen haben. Aus den in Erd­gru­ben geweich­ten, gekoch­ten und gestampf­ten Wur­zeln läßt sich Vogel­leim berei­ten. Die im Sep­tem­ber gereif­ten dun­kelr othen Bee­ren (Bac­cae Vib­ur­ni) haben einen schlei­mi­gen, süß­licht­wid­ri­gen Geschmack. Ob sie, wie die Alten glaub­ten, in Bauch­flüs­sen und Bär­mut­ter­blut­stür­zen Diens­te leis­ten kön­nen, ist noch unbestätigt.