Scharlachsalbei

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schar­lach­sal­bei, Sal­via Hor­mi­num, L. Zorn, pl. med. tab. 244] mit stump­fen, gekerb­ten Blät­tern und Deck­blätt­chen, wovon die obern, grö­ßern unfrucht­bar und far­big sind, ein etwa fuß­ho­hes Kraut mit peren­ni-ren­der Wur­zel, wel­ches in Kan­di­en, Apu­li­en und Ita­li­en ein­hei­misch, in unsern Gär­ten im July und August weiß und röth­lich blüht.

Die stark behaar­ten, eben nicht trock­nen Blät­ter (Hb. Hor­mi­ni veri) haben einen unan­ge­neh­men Geruch und einen bit­ter­li­chen Geschmack, und sind an Eigen­schaf­ten theils der Wie­sen­sal­bei, theils der Mus­ka­tel­ler­sal­bei gleich­ge­schätzt, sonst aber nie ernst­lich gebraucht wor­den. Man schrieb ihnen blos eine ermun­tern­de, Magen stär­ken­de Kraft ohne fer­ne­re Bewei­se zu. Die eiför­mi­gen, glat­ten, star­krie­chen­den, und bit­ter­lich schlei­mig schme­cken­den Samen (Sem. Hor­mi­ni) geben mit 12 bis 16 Thei­len Was­ser auf­ge­gos­sen oder gelind gekocht, einen gelb­li­chen Schleim, den man in Augen­ent­zün­dun­gen als ein Schär­fe ein­hül­len­des Mit­tel äußer­lich ange­wen­det hat. Kaum scheint es, daß die­ser Schleim vor andern Schlei­men Vor­zü­ge habe.