Schalwerden

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Schal­wer­den ist eine Ver­derb­niß geg­ohr­ner Flüs­sig­kei­ten, deren Natur noch unbe­kannt ist, die aber den Anfang zum Schim­mel und zur Fäul­niß macht. Der scha­le Wein ver­liert sei­nen geis­ti­gen Geruch und Geschmack, und bekömmt dage­gen einen faden, wid­ri­gen; er wird trü­be und zähe. Der scha­le Essig ver­liert sei­nen sau­ern, erqui­cken­den Geruch, und sei­nen sau­ern Geschmack, und bekömmt dage­gen einen schimm­licht wid­ri­gen Geruch, und einen faden, end­lich bit­tern und fau­lich­ten Geschmack; er wird trü­be, bekömmt eine wei­ße mür­be leich­te Haut oben auf, und wird gal­lert­ar­tig. Den Essig vor dem Schal­wer­den zu schüt­zen, läßt man ihn ent­we­der in einem ver­zinn­ten Kes­sel ein­mahl auf­sie­den, oder (bes­ser) man setzt glä­ser­ne Fla­schen damit ange­füllt in einen Kes­sel mit Was­ser, den man ins Kochen bringt und eine kur­ze Zeit dar­in erhält, wor­auf die Fla­schen ver­stopft und auf­ge­ho­ben wer­den. In grö­ßern Quan­ti­tä­ten ver­wahrt man den Essig vor dem Schal­wer­den durch Abzie­hen auf rei­ne Gefä­ße und durch flei­ßi­ges Abneh­men der sich oben­auf set­zen­den Haut.