Sallatlattich

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Sall­at­lat­tich, Lac­tu­ca sati­va, L. [Blackw. herb. tab. 88] mit rund­lich­ten Blät­tern, wel­che herz­för­mig am Sten­gel sind, der Blu­men in einem After­schir­me trägt, ein bekann­tes Som­mer­ge­wächs uns­rer Küchen­gär­ten, unbe­kann­ten Vaterlandes.

Der bit­ter­lich schme­cken­den Blät­ter (fol. Lac­tu-cae) bedient man sich, wenn sie sich dicht zusam­men in einem Kopf ver­ei­nigt haben (Kopf­s­al­lat) gewöhn­lich roh, mit Oel und Essig genos­sen, auch wohl als Gemü­se gekocht. In bei­den Fäl­len schreibt man ihnen eine Leib eröf­nen­de, küh­len­de und Schlaf machen­de Kraft zu. Sie mag aber nur sehr unbe­deu­tend seyn, da auf der einen Sei­te der Essig die­se etwa­ni­ge Kraft hin­dert, auf der andern aber die Koch­hit­ze sie zer­stört. Der aus­ge­preß­te Saft der etwas ältern Pflan­ze hin­ge­gen, zu der Zeit, wo sie den Anfang zur Blü­t­he macht, und wo sie nicht mehr einen wäs­se­ri­gen, durch­sich­ti­gen Saft, son­dern eine bit­te­re Milch von sich gie­bt, kann aller­dings star­ke Eigen­schaf­ten äußern, denen des Zaun­lat­tichs und Gift­lat­tichs ähn­lich, wenn man ihn unver­mischt gie­bt, unter Ver­mei­dung des Essigs und der Gewächssäuren.

Von dem schma­len dün­nen Samen (Sem. Lac­tu­cae), den man unter die klei­nen küh­len­den Samen gezählt, auch wohl unter Emul­sio­nen ver­ord­net hat, ist wenig Wir­kung zu erwarten.