Rübkohl

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Rüb­kohl, Bras­si­ca Rapa, L. [Zorn, pl. med. tab. 582] mit kur­zer, flei­schi­ger, rund­li­cher Wur­zel, ein etwa drei Fuß hohes zwei­jäh­ri­ges Kraut, auf den Getrei­de­fel­dern Eng­lands und Hol­lands ein­hei­misch; wel­ches lockern, feuch­ten Boden liebt, und bei uns zei­tig im Früh­lin­ge gelb blüht.

Die wei­ße und blau­li­che, kug­lich­te Wur­zel (Rad. Rapae) ent­hält viel süß­lich­ten Saft, wel­cher aus der auf dem Reib­ei­sen gerie­bnen unge­schäl­ten Rübe aus­ge­preßt, abge­dampft und mit Honig ver­mischt (Siru­pus Rapae) als ein mil­dern­des Mit­tel bei trock-nem Hus­ten gebraucht, und auf Mund­schwämm­chen gestri­chen wird. Mit dem noch war­men Dekok­te der Rübe oder ihrer Scha­len Frost­beu­len zu bähen, ist ein oft wie­der­hohl­ter, aber, nach sichern Erfah­run­gen, schäd­li­cher Rath.

Obgleich die als Gemü­se genos­se­nen Rüben wenig nahr­haft und sehr blä­hend sind, so haben sie sich doch sehr hülf­reich gegen den Schar­bock erwie­sen. Bei der Vieh­füt­te­rung sind sie von Wichtigkeit.

Die jetzt unge­bräuch­li­chen, braun­ro­then, run­den Samen (Sem. rapae sativ­ae) wur­den ehe­dem zur Aus­trei­bung der Pocken und Masern gebraucht, und das Gesicht zu schär­fen, für dien­lich gehal­ten; empirisch.