Rubin

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Rubin (Rubi­nus, Gem­ma Rubi­nus) der här­tes­te, geschätz­tes­te und theu­ers­te Edel­stein nach dem Dia­mant, von 3, 18 bis 4, 283 eig­ner Schwe­re, am bes­ten von kirsch­ro­ther Far­be, aus etwa 9 Thei­len Kalk­er­de, 40 Thei­len Alaun­erde, 39 Thei­len Kie­sel­er­de, und 10 Thei­len Eisen zusam­men­ge­setzt, wel­cher blos vor dem Löth­roh­re, mit rei­ner Luft, unvoll­kom­men schmelzt und auch in die­sem höchs­ten Feu­er­gra­de sei­ne Röthe nicht ver­liert. Er wird in acht­sei­ti­gen Pris­men krystal­li­sirt und in rund­lich­ter Gestalt gefun­den, vor­züg­lich in Ost­in­di­en, in Pegu, Zey­lon, Cam-buya, Bis­na­gar, Kalckut u.s.w. Die Bra­si­lia­ni­schen sind sechs­sei­tig, krystal­li­sirt und bläs­ser. Die größ­ten, von wenigs­tens 20 Karat Schwe­re, hei­ßen Kar­fun­kel, den blaß­rö­thern nennt man: Spi­nell, den fleisch­far­be­nen, ins bläu­lich­te fal­len­den: Bal­las, den roth­gelb­li­chen aber: Rubicell, der jedoch, als der gerings­te an Werth, sei­ne Far­be im Feu­er verliert.

Die aber­gläu­bi­gen Alten gaben ihn auf das feins­te gepül­vert unter den kom­ple­ten Edel­stein­si­rup als ein Herz stär­ken­des Mit­tel, mit wie gro­ßem Unrech­te? bedarf kei­ner Erwähnung.