Riechschale

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Riech­scha­le (Räu­cher­klaue, Blat­ta byzan­ti­na, Un-guis odo­ra­tus) der dun­kel­brau­ne, fet­tig anzu­füh­len­de, nagel­för­mig läng­lich­te Deckel einer in den Mee­ren, die Afri­ka und das süd­li­che Asi­en umspüh­len, vor­züg­lich im rothen Mee­re woh­nen­den Pur­pur­schne­cke, des Murex ramos­us, L. oft aber auch vom Strom­bus len­ti­gi­no­sus, L. (einer Kon­chy­lie glei­chen Wohn­or­tes) genom­men. Die­ser Deckel, wel­cher frisch aus dem Mee­re genom­men, einen dem Nar­den­bal­dri­an ähn­li­chen, aber in weni­gen Tagen ver­gäng­li­chen Geruch haben soll, ist in ältern Zei­ten zu anthys­te­ri­schen und ant­epi­lep­ti­schen Räu­che­run­gen ange­wen­det wor­den, da er auf Koh­len gelegt horn­ar­tig stinkt. Gepül­vert inner­lich gege­ben, soll sie den Leib eröf­nen und in Leber­be­schwer­den gehol­fen haben. Die Zei­ten sind vor­bei, wo man eine so unnüt­ze Dro­gue unter die Arz­nei­en auf­neh­men konnte.