Resina lutea novi Belgii

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Resi­na lutea novi Bel­gii. Der rohr­ar­ti­ge Baum in Neu­süd­wal­lis, von dem die­ses Harz, wie man sagt, unten am Stam­me aus der Erde gegra­ben wird, ver-muth­lich aber aus der Wur­zel oder den nahen Thei­len dringt, besteht aus einem mit schilf­ar­ti­gen Blät­tern umge­be­nen, auf vier­zehn Fuß hohen Schaf­te, oben mit einer eirund­läng­lich­ten Blüt­henäh­re besetzt [Philip’s Voya­ge, tab. 3 und 11.]

Die­ses Harz, wel­ches von sehr hel­ler Gum­mi­gut­te-far­be ist, besteht aus grö­ßern und klei­nern unre­gel­mä­ßi­gen, mit rin­di­gen Thei­len ver­misch­ten Stü­cken, wor­un­ter auch rund­li­che, bloß äußer­lich unrei­ne Trop­fen sind, ist leicht zer­reib­lich, schmilzt im Feu­er und brennt mit Flam­me, und einem gewürz­haf­ten, to-lub­al­sam­ähn­li­chen Geru­che. Es löset sich gänz­lich bis auf einen klei­nen Rück­stand im Wein­geis­te auf, nach des­sen Abzie­hung, durch die Destil­la­ti­on, auf dem nie­der­ge­fal­le­nen Har­ze etwa 1/​16 des Gan­zen eines schwe­fel­gel­ben, lockern, krystal­li­ni­schen Pul­vers zum Vor­schein kommt, wel­ches, nicht sub­li­mir-bar, sich in Wein­geist, in Aether und in 40 Thei­len kochen­den Was­sers auf­lößt, beim Erkal­ten büschel­för­mig anschießt und Eigen­schaf­ten einer beson­dern Säu­re zeigt.

Nach Blane’s und Kite’s Ver­su­chen soll die­ses Harz sich in Durch­fäl­len sehr hülf­reich erwie­sen haben.