Rautenharmel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Rau­ten­har­mel, Pega­num Har­ma­la, L. [Gisek Ic. fasc. I. No. II.] mit vielt­hei­li­gen Blät­tern, ein etwa Fuß hohes Bäum­chen in san­di­gem Boden des süd­li­chen Euro­pa, in der Levan­te und in Sibi­ri­en, wel­ches gro­ße wei­ße Blu­men trägt.

Die in der run­den, drei­kan­ti­gen Kap­sel befind­li­chen klei­nen, ecki­gen, schwärz­lich­ten Samen (Sem. Har­ma­lae) wer­den in den Mor­gen­län­dern genos­sen, um sich einen ange­neh­men Rausch zu erre­gen, in wel­chem an die Stel­le des Grams ange­neh­me Bil­der tre­ten. Man preist sie daher auch in der Melan­cho­lie, ver­muth­lich aber nur als ein Pal­lia­tiv­mit­tel, an, wozu man funfzehn Gran Samen mit Was­ser zu einer Emul­si­on macht; eine ver­muth­lich all­zu star­ke Gabe. In der Fall­sucht hat man sie unge­mein geprie­sen. Die dun­kel­grü­nen, flei­schi­gen, dicken Blät­ter (Fol. Har­ma­lae) haben einen schlei­mig bit­tern Geschmack und einen wid­ri­gen Geruch und sol­len ähn­li­che Diens­te leis­ten. Die Wir­kung bei­der dau­ert kaum 24 Stun­den, sie sind genau­er Ver­su­che werth.