Preuselbeerheidel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Preu­sel­beer­hei­del, Vac­ci­ni­um Vitis idaea, L. [Zorn, pl. med. tab. 87.] mit geneig­ten Blüt­hen­trau­ben am Ende der Zwei­ge, und eirund­läng­lich­ten, an dem zurück­ge­bo­gnen Sau­me ganz glatt­ran­di­gen, auf der Rück­sei­te schwarz­punk­tir­ten Blät­tern, ein nied­ri­ges, immer­grü­nes Sträu­chel­chen auf Ebe­nen hoher Ber­ge in dür­ren Fich­ten-Wal­dun­gen, wel­ches bis in den Herbst­mo­nat glo­cken­för­mig fleisch­roth blüht.

Die am Ende mit einem viert­hei­li­gen Nabel bezeich­ne­ten, glat­ten, kar­min­ro­then, säu­er­lich- und bit­ter­her­ben Bee­ren (Bac­cae vitis idaeae) sind vor sich nicht wohl genieß­bar. Man erhitzt sie über dem Feu­er unter ste­tem Umrüh­ren bis sie den Saft von sich geben und ins Sie­den kom­men. Sobald sie etwas mu-sicht gewor­den, nimmt man sie vom Feu­er und ver­wahrt sie in stein­zeug­nen Töp­fen. Bei dem Genus­se wird der nöthi­ge gepül­ver­te Zucker dar­un­ter gerührt (Bac­cae vitis idaeae con­di­tae). An eini­gen Orten sie­det man den aus­ge­preß­ten Saft der so gehitz­ten Bee­re zum Rhob ein. Bei­de die­nen als ein vor­züg­li­ches Stär­kungs­mit­tel bei der Wie­der­ge­ne­sung aus hit­zi­gen und Gal­len­fie­bern, und in die­sen Fie­bern selbst als ein (nicht, wie and­re Obst­ar­ten, schwä­chen­des) schätz­ba­res Kühlungsmittel.

Die Blät­ter sol­len ähn­li­che Wir­kun­gen als die der Sand­beer­bä­ren­trau­be (w.s.) besitzen.