Porreelauch

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Por­re­e­lauch, Alli­um Por­rum, L. [Black­well, herb. tab. 421.] mit flach­blät­te­ri­gem, schirm­tra­gen­dem Sten­gel, drei­spit­zi­gen Staub­fä­den, und viel­häu­ti­ger Zwie­bel, ein in den schwei­ze­ri­schen Wein­ge­bir­gen ein­hei­mi­sches, unsern Gär­ten sehr gewöhn­li­ches Gemüß­kraut mit peren­ni­ren­der Wurzel.

Die Blät­ter sowohl als die Zwie­bel (Fol. Por­ri, Por­ri capi­ta­ti) haben durch­gän­gig den Geschmack und Geruch der Gat­tung Alli­um, aber weit gelin­der und fei­ner als der Zwie­bel­lauch. Man schätzt bei­de als Gemü­ße und Gewürz­kräu­ter in Sup­pen. Die Alten brauch­ten den Saft äußer­lich bei Nasen­po­ly­pen und Ohren­sausen, und einen Brei davon bei Gelenk­ge­schwüls­ten; auch wol­len sie eine brust­rei­ni­gen­de und harn­trei­ben­de Kraft davon bemerkt haben, so wie von den drei­ecki­gen, schwar­zen, übel­rie­chen­den Samen (Sem. Por­ri). Doch wähnt man auch vom Genus­se des Por­re­e­lauchs die Eigen­schaft wahr­ge­nom­men zu haben, daß er unru­hi­ge Träu­me erzeu­ge, das Gesicht ver­dun­ke­le, und in Geschwü­ren der Harn­we­ge nacht­hei­lig sey.