Phubaldrian

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Phub­al­dri­an, Vale­ria­na Phu, L. [Zorn, pl. med. tab. 502.] mit drei Staub­fä­den, gefie­der­ten Sten­gel­blät­tern und unget­heil­ten Wur­zel­blät­tern, ein in den hohen wal­dich­ten Gebür­gen Schle­si­ens, Sibi­ri­ens, des Elsas­ses und um Tübin­gen ein­hei­mi­sches, drei Fuß hohes Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel, wel­che ihre weiß-röth­li­che, jas­mi­n­ar­tig rie­chen­de Blu­me in unsern Gär­ten im Mai zeigt.

Die dau­mens- und fin­gers­di­cke, läng­lich­te, ring­ar­tig runz­lich­te, kno­tich­te, äußer­lich asch­graue, oder bräun­licht graue, inner­lich blaß­far­bi­ge oder grün­lich­te, mit vie­len, sehr lan­gen, bläs­sern Fasern über­all be-han­ge­ne Wur­zel (Rad. Phu, Phu pon­ti­ci, Vale­ria­nae hor­ten­sis, Valer. majo­ris) ist von weni­ger schar­fem, aber bit­te­rerm Geschma­cke, und wid­ri­ge­rem Geru­che als der Katzenbaldrian.

Die Alten zogen sie den andern Arten Bal­dri­an vor, und rühm­ten sie vor­zugs­wei­se im (hys­te­ri­schen) Asth­ma und in Leber­ver­stop­fun­gen, über­haupt aber in der Hys­te­rie, Epi­lep­sie, und amau­ro­ti­scher Gesicht­schwä­che. Sie soll Wech­sel­fie­ber, Rheu­ma­tism und Hüft­gicht geho­ben und sich in Auf­lö­sung der Drü­sen­ver­stop­fun­gen (in Ver­bin­dung mit Gua­jak) wirk­sam erwie­sen haben.

Wenn sie auf ber­gicht­schat­ti­gen Stel­len gezo­gen wird, kann Sie aller­dings den Vor­zug verdienen.