Pfaffenhutspillbaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Pfaf­fen­hut­s­pill­baum, Euony­mus euro­paeus, L. [Bul­li­ard, herb. franc. tab. 135.] mit größ­tent­heils vier­spal­ti­gen Blu­men, und stiel­lo­sen Blät­tern, ein in Hecken an unge­bau­ten Orten auf fet­tem Boden woh­nen­der, nicht sel­ten strauch­ar­ti­ger Baum, des­sen gewöhn­lich viert­hei­li­gen, häu­ti­gen, bit­ter und ekel­haft schme­cken­den Samen­kap­seln, auch wohl mit den Ker­nen dar­in (fruc­tus Tetra­go­niae, Euony­mi) in ältern Zei­ten gepül­vert als ein Haus­brech­mit­tel sind gebraucht wor­den, vier Stück auf die Gabe; ein Ver­fah­ren, wel­ches in sei­ner Roh­heit kei­ne Nach­ah­mung ver­dient. Da eben die­se Sub­stanz in Pul­ver oder Absud das Kop­f­un­ge­zie­fer töd­tet und die Krät­ze als Wasch­was­ser hei­let, so hat man aller­dings von die­sem wid­rig rie­chen­den Gewäch­se gro­ße Arz­nei­kräf­te zu erwar­ten. Schon der Staub beim Drech­seln des Hol­zes (des­sen Koh­le vort­re­f­lich zum Zeich­nen dient) soll Erbre­chen erregen.