Perlhirsesteinsamen

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Perl­hir­se­stein­sa­men, Litho­sper­mum offi­ci­na­le, L. [Zorn, pl. med. tab. 341.] mit glat­ten Samen, lan­zet-för­mi­gen Blät­tern, und die Blu­men­de­cke an Län­ge kaum über­stei­gen­der Blu­men­kro­ne, ein an Flüs­sen auf kieß­san­di­gem, trock­nem Boden woh­nen­des, zwei Fuß hohes Kraut mit fort­wäh­ren­der Wur­zel, wel­ches im Mai und Juny weiß blüht.

Die im Ern­de­mo­nat rei­fen­den, eirun­den, har­ten Samen (Sem. MUH solis, Litho­sper­mi) ent­hal­ten unter einer glän­zen­den, weiß­grau­en Scha­le einen ölicht­meh­li­gen Kern, ohne Geruch und ohne son­der­li­chen Geschmack. Sie geben ein zur Nah­rung dien­li­ches Mehl, oder durchs Aus­pres­sen ein ange­neh­mes Oel, oder mit Was­ser gerie­ben eine nicht übel­schme­cken­de Emul­si­on; daß aber die­ser Samen Harn, Stein, und Geburt trei­ben­de Kräf­te und Tugen­den im tägi­gen Fie­ber besit­ze, ist ziem­lich unwahr­schein­lich. Ob das Kraut, wie Hal­ler meint, wegen sei­nes der Stink­hunds­zun­ge ähn­li­chen Geruchs, nar­ko­ti­sche Eigen­schaf­ten habe, ver­dient Bestätigung.