Pechurimbohne, (Muskatenbohne Faba Pechurim, Pichurim, Pecurim, Fava Pecairo).
Es ist noch nicht ausgemacht, ob der Mutterbaum dieser Drogue eine Art Lorber sei. Er wächst in Brasilien (und Paraguay?) und von da wird dieser Samenkern durch die Portugiesen in den Handel gebracht. Er ist anderthalb Zoll lang, zwei Drittelzoll breit und eine Linie dick, auf der einen Seite konvex, auf der andern platt, etwas vertieft und der Länge nach eingekerbt, dunkelolivenfarbig von außen, ziemlich glatt, innerlich hellbraun und von mürber Textur, und einem Geruche, der zwischen Muskatennuß und Sassafras inne steht. Sie geben etwas weniger als 1/11 ihres Gewichts butterhaftes, weißes, stark nach Sassafras riechendes Oel durch die Auspressung. Durch Kochen verlieren sie alles Gewürzhafte. Man hat sich vor einer falschen Sorte zu hüten, welche äußerlich blässer, innerlich dunkelfarbiger als die ächte, um die Hälfte größer, härter, bittrer von Geschmack, und weniger gewürzhaft ist.
In Koliken (von Blähungen oder Krämpfen?) und einigen Arten von Durchlauf hat sie mannichfaltige Dienste geleistet, zu dreisig bis vierzig Gran auf die Gabe, im Pulver. Seitdem die Muskatennüsse so theu-er geworden, ist der Preis der Pechurimbohne sehr gesunken.
Die Pechurimrinde (Curt. Pechurim, Pichurim) leitet man von demselbem Baume ab, und bringt sie von Panama in Amerika über Portugall, und auch aus Ostindien. Sie soll von Zimmtfarbe, innerlich dunkler, äußerlich hellfarbiger seyn und am besten eine Linie in der Dicke haben. Sie ist sehr gewürzhaft, von ähnlichem, nur stärkerm Geruche als Würznelken und Muskatennuß, mit etwas Amberähnlichem, und einem sehr hitzigen, etwas zusammenziehenden und bitterlichen Geschmacke. Sie giebt ein im Wasser niedersinkendes ätherisches Oel.
Sie soll ein gutes Magenmittel seyn, und dem Erbrechen, selbst dem gallichten widerstehn so wie dem Durchlaufe, und Wechselfieber und weißen Fluß geheilt haben.