Paradieskornimber

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Para­dies­kor­nim­ber, Amom­um Gra­n­um para­di­si, L. [Rheed. Hort. malab. Vol. II. tab. 6.] mit sehr kur­zem, ästi­gem Blu­men­schaf­te, ein in Gui­nea, Zey­lon und Mada­gas­kar ein­hei­mi­sches Kraut mit peren­ni­ren-der Wurzel.

Die fei­gen­ähn­li­che Samen­kap­sel ent­hält in jeder ihrer drei Zel­len zwei Rei­hen klei­ner, dem Ret­tig­sa-men an Grö­ße glei­cher, ecki­ger, äußer­lich rother, klei­nen Gra­na­ten ähn­li­cher, inner­lich weis­ser, meh­li­ger Samen (Gra­na para­di­si, Mani­guet­taoder Mele­guet-ta, von einer Stadt Mele­gain Afri­ka, von woher sie anfäng­lich nach Euro­pa gebracht wur­den) von schwach gewürz­haf­tem Geru­che, und einem fast blos pfef­fer­ar­tig bei­ßen­dem Geschma­cke, der sich von wei­tem dem Kam­pher, der Spike und dem Thy­mi­an nähert.

Das bren­nen­de Wesen läßt sich am bes­ten durch Wein­geist aus­zie­hen, geht aber in der Destil­la­ti­on mit Was­ser nicht mit über, wohl aber ein äthe­ri­sches, gewürz­haft rie­chen­des, mil­des Oel, an Men­ge 1/​24.

Die Kraft der Para­dies­kör­ner ist reit­zend und erhit­zend, doch etwas weni­ger, als die des Pfef­fers. In der Arz­nei wird wenig Gebrauch davon gemacht; sie als Haus­mit­tel gegen Wech­sel­fie­ber anzu­wen­den, ist nicht rath­sam. Oef­te­rer bedie­nen sich die Gewürz­krä­mer die­ser Dro­gue, den gesto­ße­nen Pfef­fer damit zu ver­fäl­schen, da die Para­dies­kör­ner wohl­fei­ler als der Pfef­fer sind; ein Betrug, der sich nicht wohl ent­de­cken läßt.

Wir erhal­ten sie immer außer ihrer Hül­se (wel­che dünn, leicht zer­brech­lich und roth­braun seyn soll), gewöhn­lich von Guinea.