Ochsenbrechheuhechel, Ononis spinosa, L. [Flor. dan. tab. 783.] mit einzelnen, traubenweise stehenden Blüthen, dreifachen und einfachen Blättern, und dor-nichten Aesten, ein etwa zwei Schuh hohes, mehrjähriges, strauchartiges, Gewächs auf dürrem, hartem Boden, an Wegen, wo es im August röthlich blüht.
Die oft fußlange, eines kleinen Fingers und dickere Wurzel (Rad. Ononidis, Anonidis, Arestae bovis) ist holzig und sehr zähe, äußerlich bräunlich, innerlich weißlicht. Der Geruch und Geschmack der Rinde der Wurzel, als des einzig kräftigen Theils derselben, ist erbsenartig. Viele Beobachtungen zeugen von ihrer Kraft im Wasserbruche und sonst Harn zu treiben. Ob sie in der harten Geschwulst des Hoden (dem Fleischbruche) und in Leberverhärtungen wirklich Dienste leiste, ist noch zweifelhaft. Die Schmerzen und die Harnverhaltung vom Blasen- und Nierensteine hat sie oft erleichtert. Die Alten gaben die Rinde auch in Pulver, jetzt giebt man sie im Absude, wo sie aber den Magen schwächt.
Heutzutage bedient man sich an ihrer Statt auch nicht selten der Wurzel der Ononis arvensis, L. [Zorn, pl. med. tab. 132.] mit paarweise in Trauben vereinigten Blüthen, dreifachen und oben einfachen Blättern und stachellosen, etwas feinhaarigen Aesten, welche sich an gleichen Standörtern findet, und an Arzneikräften wohl wenig von ersterer abzuweichen scheint, obgleich die meisten Versuche mit obiger angestellt sind, in neuern und ältern Zeiten.
Das Aschensalz der Ochsenbrechheuhechel (Sal ononidis) ist ein unreines Laugensalz, ohne sonderliche Bedeutung und jetzt außer Gebrauch.