Muskatellersalbei

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Mus­ka­tel­ler­sal­bei, Sal­via Scl­area, L. [Zorn, pl. med. tab. 484.] mit runz­lich­ten, herz­för­mig läng­lich­ten, lang­be­haar­ten, säge­ar­tig gezahn­ten Blät­tern und far­bi­gen Deck­blätt­chen, wel­che län­ger als die Blu­men­de­cke, hohl und scharf­ge­spitzt sind, ein zwei Fuß hohes zwei­jäh­ri­ges in Asi­en und dem süd­li­chen Euro­pa woh­nen­des Kraut uns­rer Gär­ten, wel­ches im July bläu­licht blüht.

Das stark und nicht ange­nehm rie­chen­de, und bit­ter ste­chend schme­cken­de Kraut (hb. Scl­areae, Hor­mi-ni, Gal­litri­chi) ist in ältern Zei­ten gegen Hys­te­rie, wei­ßen Fluß, Kolik und zur Erre­gung des Geschlechts­triebs ange­wen­det wor­den. Sei­ne eigent­li­chen Kräf­te sind noch im Dun­keln, aber nicht gering, da es im Auf­gus­se berauscht und Kopf­schmer­zen erregt.

Betrüg­li­che Wein­händ­ler geben gerin­gen Wei­nen den Mus­ka­tel­ler­ge­schmack damit, vor­züg­lich in Ver­bin­dung der Schwarz­hol­der­blüt­hen. Es ist unstrei­tig stär­ker als der Scharlachsalbei.