Meernelkengras

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Meer­nel­ken­gras, Sta­ti­ce Limo­ni­um, L. [Zorn, pl. med. tab. 325.] mit einem rund­li­chen, ris­pen­ar­ti­gen Schaf­te, und glat­ten, rib­ben­lo­sen, unten mit einer stei­fen Spit­ze besetz­ten Blät­tern, ein am Gesta­de der euro­päi­schen Mee­re peren­ni­ren­des, ein und zwei Fuß hohes Kraut, wel­ches in unsern Gär­ten im August und Sep­tem­ber him­mel­blau blüht.

In alten Zei­ten, da man die Pflan­ze noch nicht kann­te, brach­te man die Wur­zel (Rad. Behen rubri, Limo­nii) in dich­ten, dun­kel­ro­then Schei­ben von gerin­gem Geru­che und Geschma­cke zu uns aus Syri­en, und rühm­te sie auf Glau­ben der Ara­ber zur Stär­kung und andern noch unwahr­schein­li­chern Behu­fen. Frisch ist sie zylin­drisch, einen Zoll und drü­ber dick, runz­licht, von der­ber, röth­li­cher inne­rer Sub­stanz, schwa­chem Geru­che und gelind her­bem Geschma­cke. Außer eini­ger uner­heb­li­chen adstrin­gi­ren­den Kraft kann man kei­ne ande­re dar­in ver­mu­then. Die denen des Spitz­amp­fers ähn­li­chen, nur klei­nern, glat­ten, hell­grü­nen Blät­ter (Fol. Limo­nii, Behen rubri) sind als adstrin-giren­des Mit­tel gegen Durch­lauf, Blut­flüs­se, u.s.w. (unnö­thi­ger­wei­se) gebraucht wor­den; zu ähn­li­cher Absicht die läng­lich­ten, röth­li­chen Samen (Sem. Limo­nii, Behen rubri).