Meerkoris

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Meer­k­oris, Coris mon­spe­li­en­sis, L. [Kniph. bot, in orig. Cent. 9. tab. 27.] eine etwa sechs Zoll hohe, jäh­ri­ge Pflan­ze auf san­di­gen Stel­len an süd­li­chen Meer­u­fern, auch sonst an dür­ren Stel­len zwi­schen Mont­pel­lier und Sala­man­ka mit fünf Staub­fä­den und einem Staub­we­ge, wel­che an ihrer Geburts­stel­le zwi­schen dem März und Mai, in Gär­ten aber im Brach­mo­na­te eine unre­gel­mä­ßi­ge blaue Blu­me mit stach­lich­tem Kel­che trägt.

Das Alter­thum hat­te die in der fünf­fä­che­ri­gen Kap­sel häu­fig befind­li­chen, klei­nen, schwar­zen, fast ova­len, geruch- und geschmack­lo­sen Samen (Sem. Cori-dis) unter die Arz­nei­en gerech­net, und (leicht­gläu­big) gewähnt, sie trie­ben Harn und Monat­zeit und wären beim Sti­che gif­ti­ger Spin­nen, bei Len­den­weh und Rücken­krampf dienlich.

Auch ist in ältern Zei­ten das aus rothen Sten­geln und band­för­mi­g­ova­len, an der Geburts­stel­le dick­li­chen, saf­ti­gen Blät­tern bestehen­de geruch- und geschmack­lo­se Kraut (hb. Cori­dis) in Offi­zi­nen auf­be­wahrt wor­den, unter dem unsäg­lich gemiß­brauch­ten Namen eines rei­ni­gen­den und wund­hei­len­den Mittels.