Meerkohlwinde

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Meer­kohl­win­de, Con­vol­vu­lus Sold­anella, L. [Reg­nault bot, tab. 402.] mit nie­ren­för­mi­gen Blät­tern, und ein­blüt­hi­gen Blu­men­stie­len, ein am Gesta­de von See­land, Fries­land, Flan­dern, Eng­land, Ita­li­en, Frank­reich an san­di­gen Stel­len woh­nen­des nie­der­lie­gen­des Kraut mit krie­chen­der, peren­ni­ren­der Wur­zel, wel­ches im Heu­mo­nat eine gro­ße pur­pur­röth­li­che Blu­me trägt.

Das im fri­schen Zustan­de mit einer bit­tern, schar­fen Milch ange­füll­te, getrock­net aber nur sal­zicht schärf­lich und hin­ten­nach bei­ßend schme­cken­de, geruch­lo­se Kraut (hb. Sold mel­lae, Bras­si­cae marin-ae) wird sammt der dün­nen, wei­ßen, zase­rich­ten Wur­zel zu uns geschickt. Das bes­te ist frisch, und so wenig als mög­lich zer­bro­chen; das aus Frank­reich zieht man vor. Ehe­dem hat man sei­ne pur­gi­ren­de Kraft vor­züg­lich auf Was­ser­sucht ein­ge­schränkt, es jedoch auch im Schar­bo­cke (?) und in der Hypo­chon­drie gelobt. Die Gabe weicht vom Skru­pel bis zu andert­halb Quent­chen ab, ver­muth­lich nach der Güte des Krau­tes, denn es scheint an Pur­gir­kräf­ten durch die nach­läs­si­ge Auf­be­wah­rung, noch mehr aber durch Kochen zu verlieren.

Es ist im Rufe, den Magen sehr zu schwächen.