Lorberbrusch

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Lor­ber­brusch, Rus­cus hypo­phyl­lum, L. [Blackw. herb. tab. 194.] mit sta­chel­lo­sen, auf ihrer Unter­flä­che Blüt­hen tra­gen­den Blät­tern, ein etwa zwei Fuß hohes, in Ita­li­en, Frank­reich, Ungarn und Oes­ter­reich an ber­gich­ten Orten an den schat­ti­gen Abhän­gen der Hügel ein­hei­mi­sches Kraut, mit peren­ni­ren­der Wur­zel, wel­ches den Som­mer über, sei­ne unmerk­lich klei­nen, grün­gelb­li­chen Blu­men auf der untern Sei­te der Blät­ter trägt.

Die den Lor­ber­blät­tern an Gestalt, Dicke und Far­be ähn­li­chen, nur weit klei­nern, zuge­spitz­ten Blät­ter (Fol. lau­ri alex­an­dri­nae) mögen wohl etwas adstrin-giren­des Wesen ent­hal­ten, wenigs­tens hat man sie in ältern Zei­ten als ein zusam­men­zie­hen­des Mit­tel (un-nöthi­ger­wei­se) gebraucht, vor­züg­lich bei Erschlaf­fung des Zäpf­chens und bei Brü­chen der Kin­der. Der wei­ßen, lan­gen, har­ten, kno­ti­gen Wur­zel (Rad. Lau­ri alex­an­dri­nae) schrieb man eröff­nen­de, Harn und Monat­zeit beför­dern­de, ja selbst anthysthe­ri­sche, zuwei­len adstrin­gi­ren­de Eigen­schaf­ten zu, ohne gründ­li­che Belege.