Leinblattgoldhaar

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Lein­blatt­gold­haar, Chry­so­co­ma Lino­sy­ris, L. [Colum­na, Ecph. I. p. 85. Ic.]mit band­för­mi­gen, glat­ten Blät­tern und schlaf­fen Blu­men­de­cken, ein in der Pfalz, dem Elsaß, im Bran­den­bur­gi­schen und in Sach­sen in ber­gich­ten Hai­nen und an Acker­rän­dern auf san­di­gen feuch­ten Stel­len ein­hei­mi­sches, drit­te­halb Schuh hohes Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel, wel­ches im August und Sep­tem­ber glän­zend gel­be Blu­men trägt.

Die Blät­ter (Fol. Helio­chry­si Tra­gi), wel­che von Gestalt des Frau­en­flachs­lö­wen­mauls, nur schmä­ler und dun­kel­grü­ner sind, haben einen bit­ter­li­chen und etwas aro­ma­ti­schen Geschmack, sol­len nach den unbe­stimm­ten Aeu­ße­run­gen uns­rer Vor­fah­ren dem Scha­den der Lie­bes­trän­ke und andern Gif­ten wider­ste­hen, geron­ne­nes Blut auf­lö­sen, Monat­zeit beför­dern, und in Kon­vul­sio­nen und Brü­chen dien­lich seyn.

Die eben nicht wohl­rie­chen­den Blu­men sind in Katar­rhen emp­foh­len wor­den, und in Schwitz­bä­dern gegen Len­den- und Mut­ter­be­schwer­den. Sie sol­len die Klei­der vor Mot­ten bewahren.