Königskerze

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Königs­ker­ze, Ver­bas­cum thap­sus, L. [Zorn pl. med. Tab. 197.] mit her­ab­lau­fen­den, bei­der­seits fil­zi­gen Blät­tern, ein­fa­chem Sten­gel, und kugel­för­mi­ger Nar­be am Staub­we­ge, eine an unge­bau­ten, stei­nich­ten Däm­men und Grä­ben auf vier Fuß hohe, zwei­jäh­ri­ge Pflan­ze, wel­che im July hell­gelb blüht.

Man hat sich der, frisch etwas unan­ge­nehm betäu­bend, tro­cken aber lieb­lich nach Veil­chen rie­chen­den, und ähn­lich, nicht unan­ge­nehm schme­cken­den Blu­men (flor. Ver­ba­sci) als eines Schmerz und Krampf lin­dern­den Mit­tels, vor­züg­lich bei Hus­ten, Stuhl­zwang züg­lich bei Hus­ten, Stuhl­zwang und blin­der Gold­ader bedient, wie es scheint mit Erfolge.

Die frisch ret­tig­ar­tig bit­ter­lich schme­cken­den und etwas betäu­bend wid­rig rie­chen­den, tro­cken aber schwach, nicht unan­ge­nehm rie­chen­den, etwas kral­licht schme­cken­den Blät­ter (fol. Ver­ba­sci) besit­zen eine ähn­li­che nur weit schwä­che­re Kraft. Man will ihnen noch eine erwei­chen­de bei­le­gen. Die Land­leu­te legen sie auf Entzündungsgeschwülste.

Die Alten brauch­ten auch die Wur­zel, vor­züg­lich den Saft der fri­schen, um Schmer­zen zu stil­len, Bauch- und Blut­flüs­se zu hem­men, und gegen das vier­tä­gi­ge Fieber.

Der Samen soll die Fische betäuben.