Kockelmondsamen

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Kockel­mond­sa­men, Menis­per­mum coc­cu­lus, L. [Zorn pl. med. T. 584.] mit herz­för­mi­gen, zuge­stumpf­ten, stach­licht gespitz­ten Blät­tern und ris­si­gem Sten­gel, ein in Ost­in­di­en, vor­züg­lich Mala­bar, Zey-lon, Java und Amboi­na zwi­schen den Fel­sen des Gesta­des unter dem Schat­ten hoher Bäu­me woh­nen­der Strauch.

Die bee­ren­ar­ti­ge Frucht kömmt unter dem Namen der Fisch- oder Kockel­skör­ner (coc­cu­li indi­ci, di Levan­te; sem. Coc­cu­li; Cocu­li; Coc­cae, Coc­cu­lae) in rund­licht­nie­ren­för­mi­ger Gestalt, von der Grö­ße einer Zucker­erb­se, runz­licht und schmut­zig­grau im Aeu­ßern, zu uns, und ent­hält unter einer dün­nen Scha­le einen weiß­lich­ten kug­licht­nie­ren­för­mi­gen Kern, wel­cher geruch­los, aber vom hef­tigs­ten, anhal­tend bit­tern Geschma­cke ist.

Man bedient sich ihrer größ­tent­heils nur gegen Kop­f­un­ge­zie­fer, und mit andern Fisch­kö­dern gemischt, in Tei­che und Flüs­se gewor­fen, die Fische zu betäu­ben, um sie mit Hän­den fan­gen zu kön­nen. Aeu-ßer­lich hat man sie zu Umschlä­gen auf das kno­ti­ge Poda­gra ange­wen­det, ziem­lich empi­risch. Sie haben, inner­lich nach Ama­tus, zu weni­gen Gra­nen Schluck-sen, Ekel, Beängs­ti­gung zuwe­ge gebracht, es ist aber noch gar nicht erör­tert, ob sie nicht, gehö­rig ange­wen­det, vort­re­f­li­che arz­nei­li­che Wir­kun­gen leis­ten wür­den in gewis­sen Arten von Ner­ven­übeln u.s.w., zu-mahl, da schon die Wur­zel die­ses Strauchs bei den India­nern gegen Koli­ken, Magen­be­schwer­den, Bauch­flüs­se und eini­ge Arten von Fie­bern inner­lich in Gebrauch gezo­gen wird.

Man muß die schwers­ten und größ­ten wäh­len, da sie dem Wurm­fra­ße sehr aus­ge­setzt und oft ganz hohl sind.