Kiwitzfettkraut

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Kiwitz­fett­kraut, Pin­gui­cu­la vul­ga­ris, L. [Zorn, pl. med. Tab. 451.] mit wal­zen­för­mi­gem Honig­be­häl­ter von der Län­ge der Blu­men­kron­blät­ter, eine Pflan­ze mit peren­ni­ren­der Wur­zel auf feuch­ten Hutun­gen und moo­sich­ten Wie­sen, wel­che im Juny blau blüht.

Die gelb­grü­nen, fett­glän­zen­den Blät­ter (fol. Pin-gui­cu­lae), wel­che fet­tig, bit­ter­lich schme­cken und deren hef­ti­ge Kraft dadurch erhel­let, daß Scha­fe und Läu­se davon get­öd­tet wer­den, wur­den von unsern Vor­fah­ren zer­quetscht, größ­tent­heils äußer­lich gebraucht, bei auf­ge­sprun­ge­ner Haut an den Brüs­ten, Lip­pen u.s.w. auch zur Stil­lung gich­t­i­scher und ande­rer Schmer­zen. Inner­lich pur­girt die­ses Kraut stark, und die­se Eigen­schaft macht es unbe­greif­lich, wie man es demun­ge­ach­tet als sehr dien­lich in Lun­gen­sucht und gegen Brü­che inner­lich hat rüh­men können.

Man labt in Nor­we­gen die Milch mit dem Safte.