Keuschlammmülle

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Keuschlamm­mülle, Vitex agnus cas­tus, L. [Zorn, pl. med. Tab. 450.] mit gefin­ger­ten, säge­för­mig gezahn­ten Blät­tern, und dol­den­ar­ti­gen Blu­men­äh­ren, ein Strauch des süd­li­chen Euro­pa auf sump­fich­ten Stel­len, von drei bis vier Fuß Höhe, wel­cher zu Ende Som­mers weiß­röth­lich blüht.

Die hanf­sa­men­gro­ßen, grau­schwar­zen Samen­bee-ren (sem. Agni cas­ti) haben einen gewürz­ar­ti­gen Geruch und einen schärf­lich­ten Geschmack, wel­cher noch lan­ge nach dem Kau­en ein Bren­nen im Hal­se zurückläßt.

Er soll die (ver­muth­lich von Krämp­fen zurück geblie­be­ne) Monat­zeit erre­gen und wah­re Samen­flüs­se hem­men. Von sei­ner Kraft den Geschlechts­trieb zu min­dern, und in der Mut­ter­wuth, und der hys­te­ri­schen Melan­cho­lie Diens­te zu leis­ten, hat man sich ehe­dem viel ver­spro­chen. Bei der Hunds­wuth hat man ihn rüh­men wol­len, so wie äußer­lich um Milch­ge­schwüls­te zu zertheilen.