Hundskamille

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Hunds­ka­mil­le, Ant­he­mis cotu­la, L. [Zorn pl. med. Tab. 437.] mit kegel­för­mi­gem Blu­men­bo­den, bor-sten­för­mi­gen Spreu­blät­tern, und nack­ten Samen, eine auf zwei Fuß hohe, jäh­ri­ge Pflan­ze, wel­che im Mai bis August an Wegen und Fel­dern gelb blüht.

Das Kraut hat nebst den Blu­men (hb.flor. cotu­lae soet­idae), vor­züg­lich aber ers­te­res, einen hef­tig stin­ken­den Geruch und einen erwär­men­den bit­ter­li­chen Geschmack. Sei­ne Kräf­te sind in hohem Gra­de anthy-ste­risch, nach Andern auch ant­ar­thri­tisch. In wie­fern es gegen krampf­haf­te Eng­brüs­tig­keit, Schwin­del und Melan­cho­lie zu brau­chen sei, muß noch wie­der­hol­te­re Erfah­rung erör­tern. Auch gegen Skro­pheln, Gelb­sucht, Was­ser­sucht und äußer­lich gegen Hämor­rhoi-den und als Wund­mit­tel wird es gerühmt. Die Krö­ten lie­ben die­se Pflan­ze, so wie sie dage­gen den meis­ten Insek­ten zuwi­der ist, den Bie­nen, den Wan­zen u.s.w. Man erhält aus den Blu­men 1/​384 bis 1/​307 an äthe­ri­schem, blau­em, stin­ken­dem Oele.