Hausschnecke

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Haus­schne­cke, Helix poma­tia, L. [Schröt. Erd­kon­ch. n. 14. 15. Tab. 1. Fig. 10.] mit fast unge­na­bel­tem, etwas eiför­mi­gem, stump­fem, bunt­far­bi­gem Gehäu­se, des­sen Mün­dung mono­för­mig rund­licht ist, ein in Obst­gär­ten und Wein­ber­gen häu­fi­ger Schal­wurm, wel­cher in der Nacht und zur Regen­zeit von saf­ti­gen Pflan­zen lebt, Zwit­ter­ge­schlechts ist, Eier legt, und von höchst zähem Leben ist.

Der Nut­zen des Kör­pers der gehäu­se­ten Schne­cke ist in der Arz­nei der­sel­be wie der der Erd­schne­cke (w.s.). Außer­dem hat man sich, vor­züg­lich in ältern Zei­ten, der gepül­ver­ten Gehäu­se (coch­le­ar­um test­ae) und beson­ders des Deckels (cochl. opercu­lum, foli-um), womit sie den Win­ter über die Mün­dung ihres Hau­ses ver­schlie­ßen, als eines Säu­re ver­schlu­cken­den, Harn trei­ben­den Mit­tels bedient. Bei­de Kör­per bestehen eben so wie die Aus­ter­scha­len, aus Kalk­er­de mit etwas Phos­phor­säu­re ver­bun­den, und ihre Stel­le erset­zet jede and­re Kalkerde.