Haargliedkraut

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Haar­glied­kraut, Side­ri­tis hir­su­ta, L. [Zorn pl. med. Tab. 388.] mit lan­zet­för­mi­gen, stump­fen, gezahn­ten, haa­ri­gen Blät­tern, stach­licht­ge­zahn­ten Deck­blät­tern und klein­haa­ri­gen nie­der­lie­gen­den Sten­geln, ein im süd­li­chen Euro­pa ein­hei­mi­sches, peren­ni­ren­des Gewächs, wel­ches auf stei­nichtsan­di­gen, trock­nen Anhö­hen vom Juny bis in den Herbst und weiß blüht.

Die sal­bei­ähn­li­chen Blät­ter, wel­che einen nicht unan­ge­neh­men Geruch und einen schärf lich zusam­men­zie­hen­den Geschmack haben, sind erst in den neu­ern Zei­ten unter dem Namen des Glied- und Beruf­krauts (hb. side­rit­i­dis) zu brau­chen ange­fan­gen wor­den, wäh­rend die Alten vor­züg­lich den Beschrei­bul­kis, selt­ner den Beto­ni­en­bul­kis dar­un­ter ver­stan­den. Man hat den damit berei­te­ten Bädern Aus­düns­tung wie­der­her­stel­len­de Kräf­te bei­gelegt, und dieß Kraut äußer­lich dien­lich in Wun­den und bei der Rose (?), so wie inner­lich gegen den wei­ßen Fluß gerühmt, ohne bestä­tig­te Erfahrungen.