Gyps

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Gyps, Gyp­sum usua­le, L. ist mager, besteht aus Blät­tern, wel­che größ­tent­heils rund sind, und zer­bricht in unbe­stimm­te Stücken.

Man weiß, daß die­ser Stein, wel­cher in sei­ner Natur mit dem Ala­bas­ter (w.s.) und dem Frau­en­eis (w.s.) über­ein­kömmt, gebrannt, gepül­vert und mit Was­ser ange­rührt zu einem Brei wird, wel­chen man zu Bil­der­for­men und Stu­ka­tur­ar­beit anwen­det, indem er bin­nen weni­gen Stun­den in eine undurch­sich­ti­ge Mas­se, krystal­li­sirt und sich stein­ar­tig verhärtet.

Die Alten brauch­ten den gebrann­ten Gyps (sehr zwei­deu­tig) zur Aus­trock­nung krebs­ar­ti­ger Geschwü­re und bös­ar­ti­ger Haut­aus­schlä­ge. Merk­wür­di­ger ist es, daß sie hart­nä­cki­ge, äuße­re Blu­tun­gen mit einem Tei­ge aus gepül­ver­tem, gebrann­tem Gyp­se, Eiweiß und Hasen­haa­re gemischt, beleg­ten, und mit die­sem schnell erhär­ten­den Küt­te hemmten.

Sei­ne ehe­ma­li­ge inne­re Anwen­dung gegen Skro­pheln ist ver­werf­lich, da er in eini­ger Men­ge ver­schluckt, gift­ar­tig wirkt, woge­gen blos auf­ge­lös­te Lau­gen­sal­ze und Sei­fe ein Gegen­gift abgeben.