Gelbnarzisse

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Gelb­nar­zis­se, Nar­cis­sus pseu­donar­cis­sus, L. [Bül­li­ard herb. franc. Tab. 399.] mit ein­blüt­hi­ger Schei­de, und glo­cken­för­mi­gem, krau­sem auf­rech­tem Honig­be­häl­ter, wel­cher so groß als die eirun­den Blu-men­kron­blät­ter ist, eine bekann­te, im süd­li­chen Euro­pa und in Eng­land in Wäl­dern ein­hei­mi­sche Pflan­ze, mit peren­ni­ren­der Wur­zel, wel­che im April und Mai ihre gro­ße gel­be Blu­me trägt.

Die äußer­lich schwärz­li­chen, inner­lich wei­ßen, zwie­bel­ar­ti­gen Wur­zel­knol­len (rad. Nar­cis­si syl-ves­tris) von schlei­mi­gem, bit­term Geschma­cke, sind frisch als ein Erbre­chen und Pur­gi­ren erre­gen­des Haus­mit­tel ange­wen­det wor­den; man muß aber wenigs­tens ein hal­bes Loth davon nehmen.

In der Hit­ze ver­ge­het die­se Eigen­schaft, und die Wur­zel wird ein Nah­rungs­mit­tel. Aeu­ßer­lich hat man sie als ein Wund­mit­tel auf zer­schnit­te­ne, sen­nich­te Thei­le auf­ge­legt. Bei­der Anwen­dun­gen bedür­fen wir nicht. Von dem aus den Blu­men destil­lir­ten Was­ser will man Kräf­te gegen die Fall­sucht wahr­ge­nom­men haben, wel­che Bestä­ti­gung verdienen.