Gartenraute

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Gar­ten­rau­te, Ruta gra­veo­lens, L. [Zorn pl. med. Tab. 163.] mit dop­pelt zusam­men­ge­setz­ten Blät­tern, deren Blätt­chen lan­zet­för­mig sind, und mit vier­spal­ti-gen Sei­ten­blüt­hen, ein peri­n­ni­ren­des, strauch­ar­ti­ges, andert­halb Schuh hohes Kraut, wel­ches im süd­li­chen Euro­pa wild wächst, und bei uns in Gär­ten im Brach-und Heu­mo­nat gelb blüht.

Das hef­tig bei­ßend und bit­ter schme­cken­de, stark und fast wid­rig rie­chen­de Kraut (hb. rutae hor­ten-sis), wel­ches wenig (etwa 1/​400) äthe­ri­sches Oel in der Destil­la­ti­on gie­bt, weil es sehr auf­lös­lich im Was­ser ist, besitzt viel Kräf­te, die von Reiz­bar­keit der Faser her­rüh­ren­den Krämp­fe, und die Hys­te­rie zu mäßi­gen. Es ist sehr hit­zig und treibt Schweiß. Auf­ge­legt soll es die Milch in den Brusten zurück­trei­ben. Es gie­bt 1/​320 bis 640 an äthe­ri­schem Oele.

Die brau­nen, runz­lich­ten, nie­ren­för­mi­gen Samen (sem. rutae hort.) haben ähn­li­che Kräf­te; man rühmt sie noch über­dieß gegen Spuhl­wür­mer, und gegen das Schluck­sen von Magen­er­käl­tung, und Blä­hun­gen. Der Samen, noch mehr aber die Samen­kap­seln, geben ihr äthe­ri­sches Oel häu­fig von sich, wel­ches hell­gelb, von bren­nend schar­fem Rau­ten­ge­schma­cke, und ähn­li­chem Geru­che ist; unge­fähr 1/​80 des Samengewichts.