Fliegenblätterschwamm

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Flie­gen­blät­ter­schwamm, Aga­ri­cus mus­ca­ri­us, L. [Kern. Schwäm­me Tab. 33.]. Die­ser Schwamm, des­sen Strunk am Grun­de kugel­för­mig, und nebst den Blätt­chen und den auf dem blut­ro­then Hute sit­zen­den War­zen, weiß ist, wächst in Wäl­dern, und wird zu Anfan­ge des Herbs­tes, zu Ende Augusts gesammelt.

Man nimmt nur den unters­ten Theil des Strun­kes, wel­cher in der Erde steckt (stip. aga­ri­ci mus­ca­rii), trock­net ihn in gelin­der Wär­me und hebt das auf dem Reib­ei­sen ver­fer­tig­te Pul­ver in einem wohl ver­stopf­ten Gla­se auf. Die­ser Theil des stin­ken­den Schwam-mes, wel­cher Flie­gen und Wan­zen töd­tet, und von den nörd­lichs­ten Völ­kern zur Erre­gung einer tol­len Lus­tig­keit genos­sen wird, ist zu zehn und meh­rern Gra­nen gegen Zit­tern der Glie­der, Fall­sucht, Kon­vul­sio­nen, und äußer­lich und inner­lich gegen Drü­sen­ver­här­tun­gen und daher rüh­ren­de Geschwü­re mit (noch mehr zu bestä­ti­gen­dem) Erfol­ge in neu­ern Zei­ten ver­sucht worden.

Der übri­ge Theil des Schwam­mes scheint wenigs­tens eben so kräf­tig zu seyn.