Fischkörnerkerze

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Fisch­körn­er­ker­ze, Ver­bas­cum phlo­mo­ides, L. [Mönch flor. Hass. Tab. 4.] mit eiför­mi­gen, auf bei­den Sei­ten fil­zi­gen Blät­tern, wovon die untern gestielt sind, eine vier bis fünf Fuß hohe, zwei­jäh­ri­ge Pflan­ze, wel­che an Wegen und Dör­fern ihre wei­ße oder gel­be Blü­t­he im Heu­mo­na­te zeigt.

Man hat sich in ältern Zei­ten der Blät­ter und Blu­men die­ses Krau­tes (hb. flor. thap­si bar­ba­ti foe­mi-nae), wel­ches einen etwas sal­zi­gen und zusam­men­zie­hen­den Geschmack und einen betäu­ben­den Geruch, wie der Hol­lun­der hat, zu glei­chen Absich­ten, wie der Königs­ker­ze bedient, vor­züg­lich in kampf­haf­ten und schmerz­haf­ten Zufällen.

Nimmt man dazu, daß die ecki­gen bräun­li­chen Samen die Fische betäu­ben, auch wohl töd­ten, so ist es wahr­schein­lich, daß die­se Pflan­ze als ein Nar­ko­ti­kum wirkt, des­sen (wenigs­tens inne­rer) Gebrauch aber an Man­gel bestimm­ter Erfah­run­gen noch zwei­deu­tig bleibt.