Fencheldill

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Fen­chel­d­ill, Anet­hum foe­ni­cu­lum, L. [Zorn pl. med. Tab. 63.] mit eirun­den Samen, ein zwei­jäh­ri­ges oder drei­jäh­ri­ges in Deutsch­land gebau­tes Küchen­ge­wächs, wel­ches im August rei­fe Samen bringt.

Die läng­li­chen, gestreif­ten, auf der einen Sei­te plat­ten auf der andern kon­ve­xen Samen (sem. foe­ni­cu­li) haben einen beson­dern gewürz­haf­ten Geruch und bren­nend süßen aro­ma­ti­schen Geschmack. Zwölf Pfund geben vier bis fünf Unzen destil­lir­tes in der Käl­te (bei 5 Grad unter o Reaum.) gerin­nen­des Oel, von star­kem Geruch und Geschmack des Fen­chels. Man gie­bt erstern als ein Blä­hung trei­ben­des, Brust­schleim lösen­des, und Milch beför­dern­des Mit­tel, so wie das äthe­ri­sche Oel. Er soll in chro­ni­scher Augen­schwä­che Diens­te leisten.

Die wei­ße, spin­del­för­mi­ge Wur­zel (rad. foe­ni­cu­li) besitzt einen ähn­li­chen, nur weni­ger hit­zi­gen Geruch und Geschmack. Sie gehört unter die fünf eröf­nen­den, grö­ßern Wur­zeln. Am meis­ten hat man eine harn­trei­ben­de Kraft an ihr wahr­ge­nom­men. Ihr Nut­zen in Ein­ge­wei­de­ver­stop­fun­gen, Kach­e­x­ien u.s.w. ist noch zweifelhaft.

Das Kraut (hb. foe­ni­cu­li), wel­ches selt­ner gebraucht wird, besitzt einen ähn­li­chen, nur weni­ger ange­neh­men, Geruch und Geschmack als die Wur­zel, und ist zu ähn­li­chen Absich­ten ver­wen­det worden.