Faulbaumkreutzdorn

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Faul­baum­kreutz­dorn, Rham­nus fran­gu­la, L. [Zorn pl. med.T. 260.] mit ganz glatt­ran­di­gen Blät­tern, Zwit­ter­blüt­hen mit einem Staub­we­ge und einer vier­sa-migen Bee­re, ein dorn­lo­ser, baum­ar­ti­ger, 6 bis 10 Fuß hoher Strauch, wel­cher in sump­fi­gen Wäl­dern unter Erlen, Eschen und Eichen wächst, und vom Mai bis Sep­tem­ber blüht.

Die inne­re Rin­de (Cort. fran­gu­lae) ist gelb oder gelb­lich grün, von bit­ter­li­chem, etwas adstrin­gi­ren-dem Geschma­cke, und, wenn sie gerie­ben wird, einem Geru­che, der dem Men­schen­ko­the ähnelt, (daher der Name, Faul­baum). Sie färbt den Spei­chel dun­kel­gelb. Frisch ist sie ein sehr hef­ti­ges Aus­lee­rungs­mit­tel von oben und unten, getrock­net aber wird sie mit grö­ße­rer Sicher­heit, vor­züg­lich unter dem Land­vol­ke, ange­wen­det; auch als ein gutes Pur­gir­mit­tel des Rindviehs.

Die höchst sel­ten ange­wen­de­ten Bee­ren (Bac­cae Fran­gu­lae) sind, reif, von schwar­zer Far­be, süß­li­chem Geschma­cke, und ähn­li­chen aus­lee­ren­den Kräften.